Spielpuppen
Neben meiner Tätigung als Puppendoktor und Sachverständiger habe ich auch immer Künstlerpuppen, aber vor allem auch Spielpuppen für Kinder in meinem Geschäft angeboten. Hierbei war es mir immer wichtig, für Kinder einen vernünftigen Wegbegleiter durch die Kinderzeit anbieten zu können. Denn als Puppendoktor kann ich natürlich nicht ein Billigprodukt anbieten, wie es gerne vor Weihnachten beim Lebensmitteldiscounter oder Drogeriemarkt für wenige Euro zu finden ist. Denn diese Firmen werden sich mit der Reparatur des verkauften Produktes nicht beschäftigen und daher ist es ihnen eigentlich egal, wie bespielbar und haltbar das von ihnen angebotene Produkt ist, wo es hergestellt wurde und ob nicht sogar Kinderhände bei der Produktion mitgearbeitet haben. Beim Puppendoktor wiederum stehen die Kunden natürlich sofort vor der Tür und sagen: „Diese Puppe wurde bei Ihnen gekauft, bitte reparieren Sie sie!“ Aus diesem Grund konnte ich natürlich immer nur Puppen namhafter Firmen wie Götz Puppenmanufaktur oder Käthe Kruse, Zwergnase, Spiegelburg und Petit Collin/S. Natterer anbieten. Denn nur diese europäischen Firmen konnten mir versichern, dass ihre Puppen nicht irgendwo von Kinderhänden hergestellt wurden, außerdem waren diese Firmen immer bereit, Ersatzteile für das kranke Puppenkind zu liefern.
Hieraus ergab sich, eine über die Jahre gewachsene, fruchtbare Zusammenarbeit und ich konnte sogar durch meine Ideen und der Beschäftigung mit der Materie mein Desgin Firmen zur Verfügung stellen. So beriet ich die Firma Zapf als sie noch in Deutschland war, ein flächendeckendes „Puppendoktorsystem“ für die Puppe „Baby Born“ zu gestalten. Dies war später leider nicht mehr möglich. Die Firma „Spiegelburg“ durfte ich bei der Markteinführung ihrer Spielpuppenserie beraten und auch Bekleidungsentwürfe aus meinem Atelier beisteuern. Für die Käthe Kruse Manufaktur entwarf ich eine Stoffpuppe. Für Elisabeth Pongratz, München, übernahm ich das Design der „New Munich Art Dolls“.
Darüberhinaus fertigen wir in Bonn hin und wieder eine kleine Stückzahl einer Spielpuppe (Sandbaby).
Künstlerpuppen
Auch das Thema Künstlerpuppen hat mich von Anfang an interessiert. So war immer auch ein Teil meiner Geschäftsräume als Künstlerpuppengalerie gestaltet. Einige Künstlerinnen haben sogar zuerst bei mir ausgestellt, bevor sie dann größere Erfolge teilweise auch weltweit erzielen konnten. Ich möchte hier nur einige Künstlerinnen und Künstler ohne Anspruch auf Vollständigkeit nennen: Verena Eising, Philip Heath (Porzellan), HeiRi, Nicole Marschollek (Zwergnase), Sylvia Natterer, Evelyn Pfaffendorf, Wiltrud Stein, Inge Tenbusch. Das Design der in Holz gefertigten Spielpuppe von der Künstlerin Elisabeth Pongratz war und ist für mich immer herausragend.
Hinzu kamen dann natürlich in den 1990er Jahren hochwertige Replikate von Künstlerpuppen aus Vinyl, vornehmlich hergestellt von der Firma Götz aus Rödenthal. So entstand zum Beispiel auf meiner Jubiläumsparty zum 10jährigen Bestehen meines Geschäfts die Idee der „Götz Party“. Anke Götz übernahm diese Idee, um dann quer durch Deutschland mit Puppensammlerinnen und -sammlern, die jeweilige Kollektion zu feiern. Auch ich habe dann jedes Jahr wieder für Sammler und Kunden ein solches Fest veranstaltet, zum Beispiel im WOKI-Kino oder in namhaften Bonner Autohäusern mit dem „Hintergedanken“, dass die Ehemänner der Sammlerinnen auch etwas zu schauen hatten.
Wenn es die Zeit in meiner Werkstatt zuließ´, habe ich mich selbst auch ein wenig mit dem Thema Künstlerpuppe beschäftigt. So entstanden im Laufe der Jahre in kleinster Auflage Puppen aus Papiermachée, Holz, Papiermaché mit Wachsüberzug, Stoff und Filz.